- Rade
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IRade,Agrostẹmma, Gattung der Nelkengewächse mit zwei ursprünglich im Mittelmeerraum beheimateten Arten; mit purpurroten, einzeln stehenden Blüten und Kapselfrüchten. Als Getreideunkraut ist die bis 1 m hohe Kornrade (Agrostemma githago) durch den Einsatz von Herbiziden selten geworden; die Samen der Kornrade sind giftig.Rade,Martin, evangelischer Theologe, * Rennersdorf (bei Löbau) 4. 4. 1857, ✝ Frankfurt am Main 9. 4. 1940, Sohn eines lutherischen Pfarrers; studierte in Leipzig (u. a. bei A. von Harnack); war ab 1892 Pfarrer an der Paulskirche in Frankfurt am Main; wurde 1904 außerordentlicher Professor und 1921 Ordinarius für systematische Theologie in Marburg (1933 von den Nationalsozialisten entlassen). Seit der Jahrhundertwende knüpfte Rade vielfältige internationale Verbindungen, setzte sich für Frieden und internationale Verständigung ein und initiierte maßgeblich den »Weltkongress für freies Christentum und religiösen Fortschritt« 1919 in Berlin mit. Rade war Mitbegründer und 1887-1931 Herausgeber der Zeitschrift »Christliche Welt« (1941 unter nationalsozialistischem Druck eingestellt), die er zu einem Forum des Kulturprotestantismus in Deutschland ausbaute.Werke: Religion und Moral (1898); Glaubenslehre, 3 Bände (1924-27).Ausgabe: Ausgewählte Schriften, herausgegeben von C. Schwöbel, 3 Bände (1983-88); Der Briefwechsel zwischen Adolf von Harnack und M. Rade, herausgegeben von J. Jantsch (1996).* * *
Universal-Lexikon. 2012.